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28. April 2014

Don Khon, eine von 4000 Inseln


30. März bis 3. April 2014

Der immer lachende Vermieter von Lucie und Sébastien holte uns persönlich früh morgens am Hotel ab und brachte uns zu seinem Sohn, der die Fähre unter seinen Fittichen hatte. Der Lachsack verabschiedete uns mit einem breiten Grinsen. Er wusste wohl schon was aus unserer, bei ihm gebuchten, Minibusfahrt wird. Aus dem Minibus wurde ein großer Bus und man konnte sich aussuchen, ob man die Fahrt lieber stehen bleiben, sitzend auf dem Mittelgang oder die premium Variante auf einem Plastikhocker im Mittelgang verbringen möchte :-). Die anderen Plätze waren alle belegt.
Die 2 stündige Fahrt bis zum Pier verlief fast reibungslos, wären wir nicht 1km vor dem Pier aufgrund von Benzinmangel stehen geblieben. Wie kann einem Bus das Benzin ausgehen? Ganz einfach. In Laos funktionieret die Benzin- oder Geschwindigkeitsanzeige bei 2 von 10 Bussen. So überlegten wir ob wir in der Hitze den letzten Kilometer zum Pier laufen oder kurz auf das Benzin warten. Wir entschieden uns für die 2. Variante und kamen 30 Minuten später am Pier an. Schnell die Tickets gekauft und auf nach Don Khon. Es soll die ruhigere aber verglichen mit Dhon Det die „teurere" Insel sein? Wir wollten uns selber davon überzeugen und durften zur unserer Freude feststellen, dass die ruhigere Insel, in unseren Augen schöner und genau so günstig wie Dhon Det sein kann. Eine nette Unterkunft direkt am Mekong für unter 5 Euro war schell gefunden. Wir bezogen das Pak Ha Guesthouse,  Lucie und Sébastien haben sich für die nächsten Bungalows entschieden und wir trafen uns zum Essen in der Mitte im Phonsavanh Restaurant. Die so genanten 4000 Inseln, befinden sich im Mekong, der hier an der Grenze zu Kambodscha in der Regensaison bis zu 10km breit wird. Sie laden sehr zum lümmeln in Hängematten ein. Nach den ereignisreichen 24 Tagen in Laos einfach perfekt. 

Schnell lernten wir unsere einzige Nachbarin, René aus Quebec (Kanada), kennen. Aber wie. Die zierliche Dame drehte sich zu uns herum und wir erblickten beide ihr funkelndes Gesicht. Der Blick in Ihre Augen war etwas ganz besonderes. Wir hatten sofort ein interessantes Gespräch mit ihr. Sie ist bereits seit 4 Jahren auf der Reise. In Kanada hatte sie eine sehr gut bezahlte Position in einem Unternehmen, ein Haus mit allem drum und dran, ein Auto.  "Alles" was ein Mensch braucht? Wohl nicht, wenn man trotz allem materiellen nicht glücklich ist. Sie kündigte zum Entsetzen ihrer Freunde ihren Job und gab alles auf. Sie lebte erst 1 Jahr in Indien um englisch zu lernen und sie fing an über Yoga und Meditation ihre innere Ruhe zu suchen. Sie hat sie gefunden, wie wir fest stellen durften. Die Frau hatte so eine herrliche Ausstrahlung, als habe sie alles Glück der Welt. Sie lebt jetzt in Vietnam und Laos meist bei einheimische Familien, um die Dinge zu lernen, die wir in unserer "zivilisierten Welt" schon lange vergessen oder wahrscheinlicher noch niemals erlernt haben. Ihre Situation hat sie dazu angestiftet sich viel mit dem Gehirn und den Emotionen zu beschäftigen. Wir fühlten uns durch René in unserer Eistellung bestärkt. Wir versuchen jetzt und heute, in der Gegenwart zu leben, denn die Vergangenheit liegt zurück und in der Zukunft leben wird keinem von uns Gelingen. Wir arbeiteten täglich daran.

Am nächsten morgen lud uns René zur Inselerkundung ein. Das Angebot nahmen wir sehr gerne an. Es führte uns an einer Handvoll Häusern vorbei und für die Abkühlung sorgte ein Bad in einem Natur-Jakuzzi, die hier aufgrund der Lage, häufig anzutreffen sind. Die Abkühlung war für uns drei genau das richtige und wir wären am liebsten den ganzen Tag geblieben. Als sich bei uns die ersten Anzeichen von Schwimmhäuten bemerkbar machten, liefen wir weiter. Wir durften dann eine kleine Gruppe Büffel beobachten, die genau das ausübte was wir hätten tun sollen. Im Wasser bleiben. Zur Stärkung aßen wir in einer kleinen Siedlung in einer Suppenküche. Hier sah man die Suppenhühner vor dem Kochtopf picken indem der Kollege langsam gar wurde.

Dank René wurde unser Aktivitäten-Button ein bisschen animiert und am nächsten Tag mieteten wir uns zwei Fahrräder und fuhren als erstes durch ein schönes Waldstück bis wir an einer Bootsanlegestelle ankamen. Hier charterten wir uns eine Nussschale mit Kapitän und erreichten nach 10 Minuten Fahrt die Stelle, indem sich einige der letzten Irrawadi Flussdelphine aufhalten. Einen Steinwurf weiter bzw. die nächst gelegene Insel hier gehört schon zu Kambodscha. Tatsächlich ließen sich einige der Delphine blicken. Die Entfernung für einen Schnappschuss war leider zu groß, aber trotzdem war es ein tolles Gefühl. Die Bootsführer machen kurz nach einer Sichtung den Motor aus und es gibt hier auch keine Hetzjagd. Dieses Verhalten ist vorbildlich. Nach einer Stunde ging es wieder zurück an Land, wo wir unsere kleine Tour zu dem breitesten Wasserfall der Erde machten. Zu unserer Überraschung gab es in der Nähe auch eine der chilligsten Plätze in Laos, wo wir den schweißtreibenden Einsatz mit einem leckeren Eiskaffee  
belohnten. Natürlich legten wir uns zur Abkühlung noch mal ins Wasser.

Danach folgten nicht nur die beiden letzten Tage in Dhon Khon, sondern auch die letzten in Laos. Es war die Zeit gekommen Abschied zu nehmen und uns mental für die letzte Fahrt Richtung Thailand vorzubereiten. Wir haben ausgerechnet, dass wir von 28 Tagen in Laos 7 Tage für An- und Abreisen jeglicher Art im Bus saßen. Wenn wir uns unsere ersten Zeilen aus Laos von Luang Namtha jetzt durchlesen dann können wir jetzt sagen: 

Laos, Du hast unsere „Erwartungen“ mehr als erfüllt, nur auf eine ganz unerwartete Art. Die Erfahrungen und Momente in diesem Monat haben uns sehr viel gegeben. Danke, irgendwann kommen wir bestimmt wieder.



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