25. Februar bis 1. März 2015
Diese Geschichte müssen wir mit unserer Unterkunft, dem "El Chepito" beginnen. Tagsüber war es eine nicht unbedingt gemütliche, aber annehmbare Bleibe mit einer guten Matratze, die sich nachts klammheimlich in ein Hochsicherheitsgefängnis verwandelte. Das haben wir aber erst am dritten Abend bemerkt, als wir in dem Patio (Innenhof) schon vor 21 Uhr eingeschlossen wurden. Anscheinend passierte das jede Nacht, aber an diesem Abend eben so früh, dass wir es noch mitbekommen haben. Notausgang? Wer braucht denn so was. Hauptsache die Besitzerin, die ihr Zimmer gleich hinter der eisernen Tür hat, fühlt sich sicher. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie Angst hatte von der großen Spuck- und Furzkobra, die hier ebenfalls hauste, angegriffen zu werden. Jede Nacht und früh morgens durften wir uns anhören, wie ein Typ immer und wieder seine Nase hochzieht, das Ergebnis ausspuckt und regelmäßig einen fahren lässt. Und das hallte durch das ganze Gefängnis...äh, Hostel. Schon ein wenig ekelhaft und widerlich, aber irgendwie erfrischend. Dafür war die Unterkunft günstig und es lag gleich neben der besten Bäckerei der Stadt, die uns als Hauptnahrungsquelle in Esteli diente. Sonst wären wir hier bestimmt verhungert, denn außer Fast Food haben wir kein vernünftiges Comedor gefunden.