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4. März 2014

We Love Pai


15.- 25. Februar 2014

Die nächsten beiden Destinationen nach Chiang Mai und die Reihenfolge standen schnell fest. Es sollte uns erst ins 240km entfernte Mae Hong Son, mit über 1000 Kurven! und 7 Stunden Fahrt und dann auf dem Rückweg nach Pai bringen. Beide Kleinstädtchen liegen im Nordwesten Thailands, nahe der Grenze zu Myanmar und sind bekannt für ihre ursprüngliche Landschaft. Frau Rutzel war am morgen der Abfahrt relativ früh wach und so standen wir bereits um kurz vor 9 Uhr am Schalter und wollten uns Tickets für den von uns so heiss geliebten Minibus um 9:30 Uhr nach Mae Hong Son kaufen. Leider waren alle Plätze vergeben und der nächste Bus sollte erst um 11:30 Uhr abfahren.

Die Rutzels sind ja bekanntlich flexibel und so kauften wir uns 2 Tickets für den Minibus um 9:30 Uhr für die kürzere Strecke (130km) nach Pai mit "nur" 762 Kurven :-). Es sollte wohl Schicksal sein, denn während der Rutzel auf das Gepäck aufpasste und Frau Rutzel sich auf die Suche nach einem leckeren Eiskaffee machte, hörte sie beim Warten auf den Kaffee plötzlich hinter sich bulgarisch. Auf diese Weise lernten wir Nelly und Bojan aus Sofia kennen, die ebenfalls auf dem Weg nach Pai waren. Bevor wir jedoch unsere Kontaktdaten austauschen konnten, saßen wir alle im Bus, jedoch in unterschiedlichen - es war sozusagen ein kleiner Minibuskonvoi nach Pai. Wir müssen fairerweise zugeben, dass die eingesetzten Busse (Toyota Commuter) bequem und fast neu waren und die Fahrer ruhig und auf Sicherheit und nicht auf Streckenrekorde aus waren. Trotz der bedachten Fahrweise forderte die Kurvenreiche Straße ihren Tribut. Frau Rutzel wurde es übel und als ihre Farbe im Gesicht grüner und grüner wurde, kam nach fast 2 Stunden Fahrt die erlösende Pause. Danach ging es auf die letzte Etappe Richtung Pai. 

Dort angekommen stand natürlich als erstes die Suche nach einem Dach über dem Kopf an. Zuerst liefen wir gemeinsam umher, doch irgendwie fehlte uns bei den gesichteten Unterkünften das gewisse Etwas. Nach einer halben Stunde setzte sich Frau Rutzel mit dem Gepäck in ein Kaffee und der Rutzel ging auf die Pirsch. Nach 45 Minuten war diese abgeschlossen und als der Rutzel zurück zum Café kam, um sein Weibchen abzuholen, saßen auch Nelly und Bojan dort. Die beiden warteten noch auf ihren Transfer zum Hotel, denn sie hatten ihre erste Thailandreise schon komplett aus Bulgarien gebucht und organisiert. Wir verabschiedeten uns vorerst von den beiden und machten uns zu unseren Herberge, dem Tayai´s Guesthouse - einem mit viel Liebe und Geschmack von einer Thaifamilie geführtes Guesthouse, welches in keinem Reiseführer oder Internet zu finden ist.

Nach dem leckeren Abendessen in Mama`s Falafel - typisches Thaifood ;-) - gingen wir auf der Walking Street spazieren. Ab 18:00 Uhr werden zwei Straßen in der „Stadtmitte" für den Verkehr gesperrt und dann breiten sich die verschiedensten Stände zum Essen, sowie Kleindesigner und Künstler mit Ihren gefertigten Stücken aus. Als wir auf dem Rückweg zu unserem Guesthouse waren trafen wir erneut auf Nelly und Bojan und wir unterhielten uns lange über die Art und Weise unserer Reise. Wir machten die beiden etwas Neugierig, insbesondere was das Motorrad fahren anging. Es gibt schliesslich nichts schöneres als sich auf eines zu setzen und die Gegend mit offenen Augen auf eigene Faust zu erkunden. Bojan ist vorher noch nie Motorrad gefahren, deswegen boten wir ihm an am nächsten Morgen zu ihnen zu fahren, damit er sich mal auf eines setzt und ein bisschen mit dem Rutzel durch die Gegend rollt. Gesagt - getan, am nächsten Morgen gab es ein bisschen Fahrstunde und das nicht nur für Bojan. Frau Rutzel kam auch auf den Geschmack Moped zu fahren und sie hat ihre Sache wirklich sehr souverän gemeistert und der Rutzel hat sich gleich mal ein wenig rumkutschieren lassen. Danach haben wir vier Rocker uns auf den Weg zu den Hot Springs gemacht und am gleichen Tag haben wir noch den Steinwald und den weißen Buddha für den Sonnenuntergang besichtigt. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf Pai. Auch von dem Aussichtspunkt auf der gegenüberliegenden Seite kann man bei einer Tasse Tee das kleine chinesische Dorf und das schöne Tal betrachten.

Zwei Tage später wollten wir gemeinsam mit Nelly und Bojan zum Chang Wasserfall fahren. Der Weg dorthin führt an kleinen Siedlungen entlang und schlängelt sich durch Reis- und Knoblauchfelder (hmmm lecker). Als der Straßenverlauf jedoch immer schlechter wurde haben wir die Mopeds geparkt und sind zu Fuß weiter gegangen. Es ging dann immer wieder durch ein kleines Flüsschen und so hieß es immer wieder: Schuhe aus; das Flüsschen überqueren, Füße trocknen (ganz wichtig) und Schuhe an. Das Prozedere sollte bis zum Wasserfall 14 mal stattfinden, aber nach der 6. Überquerung war der ein oder andere in der Gruppe etwas müde und der Bierdurst zu hoch ;-). So entschlossen wir uns den Heimweg anzutreten. Obwohl wir den Wasserfall nicht gesehen haben, hatten wir einen wunderschönen Tag.

Wir erlebten in Pai noch viele wunderschöne Tage, das lag sowohl an der relaxten Atmosphäre des Städtchens mit den tollen Cafés und Restaurants, als auch daran, dass wir uns so wohl in unserem Guesthouse fühlten. Zu unserem Glück hatten wir auch sehr nette Nachbarn, die wie es sich herausstellte, die gleichen Interessen haben wie wir. Mit ihnen haben wir uns immer mehr ausgetauscht, wo man gewesen ist und was man gesehen hat. So blieb es nicht aus, dass wir uns mit Nicki und Juggy aus England angefreundet haben.

Was wir an unserer Reise zu schätzen wissen sind nicht nur die Orte mit ihren Erlebnissen, sondern das auch über die 0815 hinausgehenden Gespräche, wie z.B. wo kommst Du her? und wo gehst Du als nächsten hin? - ohne zu wissen wie die Person gegenüber heisst - eine tolle Bekanntschaft und mehr daraus werden kann.

Bevor wir dieses Paradies verlassen haben, hatten wir noch den ein oder anderen tollen Ausflug, über die wir in gesonderten Posts berichten werden. Ihr habt hier schon genug zu verarbeiten :-).

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