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20. März 2014

Chiang Rai - Nordthailand


25. Februar bis 6. März 2014

Irgendwann müssen wir uns von Pai lösen, schliesslich wollen wir hier „noch“ keine Wurzeln schlagen :-). Wir möchten nach Chiang Rai, denn in den meisten Reiseführer und die Nutzer von diversen Onlineplattformen wird diese Stadt eher als Durchreise-, untouristische- oder Wohnstadt beschrieben. Schau mer mal, dachten wir uns und saßen wieder im Minibus von Pai zurück nach Chiang Mai (diesmal waren wir für die Fahrt vorbereitet und nahmen gleich die Kotztabletten). Denn nur von hieraus geht es mit einem großen Reisebus nach Chiang Rai.
Dort angekommen ging es wie immer auf die Unterkunftssuche. In den meisten Gästehäusern die uns gefielen, bekamen wir immer die Antwort 600, 700 oder mehr Baht. Das wollten wir definitiv nicht bezahlen, das ist ja mehr als das doppelte der sonstigen Unterkünfte zuvor. Wir trafen auf der Suche auf einen Amerikaner Namens Kevin, der ebenfalls eine günstige Unterkunft suchte. Wir tauschten uns kurz mit Infos aus und dann trennten sich unsere Wege, vorerst. Nach 1,5 Stunden hatten wir genug und wir nahmen ein wirklich schönes Zimmer in einer ruhigen Gegend in einem Hotel für 500 Baht. Uns war klar, dass wir hier nur eine Nacht bleiben werden, aber wir wollten erst einmal ein Dach über dem Kopf, duschen, etwas essen und uns am Abend bzw. nächsten Morgen weiter umschauen. Am Abend waren wir dann schon auf einem der Highlights in Chiang Rai, der Nachtmarkt für die Einheimischen mit ca. 50 Essenständen mit Leckereien jeglicher Art, einer Bühne mit Tänzerinnen in schönen Kleidern und He/She Karaoke Sänger in leichter Kleidung ;-). Im Anschluss kauften wir uns als Betthupferl ein großes Chang Bier (640ml). Vor dem Kiosk trafen wir dann wieder auf Kevin und er erzählte uns über seine Motorrad Reise durch Vietnam und Laos. Er schwärmte von beiden Ländern und er schien uns ein richtiger sympathischer Globetrotter zu sein. Immerhin verschenkte er sein Motorrad an ein Kinderheim in Laos. Doch als er anfing uns zu erzählen, dass er bei der Firma GoPro, zwecks Kamera-Sponsoring anfragte, da fragten wir uns innerlich, wer ist Kevin Bean`re? Also fragten wir Google und die Antwort hatten wir ganz schnell.

Am nächsten Morgen schaute sich Frau Rutzel nach einer neuen Unterkunft um und rasch entschied Sie sich für das 250 Baht „teure“ und ebenfalls ruhig gelegene Boonbundan Guesthouse. Für die gesparten 250 Baht gab es dann am nächsten Tag ein Motorrad um die Gegend unter die Lupe zu nehmen. Ja, so macht Reisen spaß! Nicki und Juggy hatten uns in Pai von einem weißen Tempel in Chiang Rai erzählt und so war dieser unser erstes Ziel mit dem Moped. Wenn man sich jetzt einen typischen thailändischen Tempel vorstellt, liegt man falsch. Es ist ein Kunstwerk oder noch besser gesagt das Lebenswerk des thailändischen Künstlers Ajarn Chalermchai Kositpipat, der dieses Projekt selbst finanziert. Die Ausstrahlung dieses Gebäudes ist faszinierend und die Wandbilder im Inneren und die Skulpturen sind sehr untypisch, zeigen uns aber sinnbildlich unsere heutige kränkelnde Welt. Der "goldene Tempel" ist übrigens das Klohäuschen, das ist kein Witz.

Wir hätten noch Stunden diesen Anblick geniessen können, aber in der Nähe soll noch ein schöner Wasserfall sein und das wollten wir persönlich überprüfen. In Bezug auf Wasserfälle erwarten wir generell nicht viel und wenn man dann noch in der Trockenzeit in einem Land ist, dann noch weniger. Aber wir wurden richtig Überrascht, denn der Wasserfall war 70 Meter hoch und es gab noch genügend Wasser und auch der kleine Trail dorthin war schön.

Am Tag danach wollten wir uns noch mehr Sitzfleisch zulegen und fuhren die 70km one way zu dem berühmt berüchtigten „Golden Triangle“ oder übersetzt das Dreiländereck. Hier teilt der Mekong Thailand, Laos und Burma und der Opiumschmuggel stand hier früher ganz oben auf der Tagesordnung. Heute überschwemmen die chemischen Tabletten die Grenzen. Aber trotzdem ist es ein beliebter Ausflugsort für Pauschaltouristen, die in Chiang Rai in den besseren Hotels nächtigen. Irgendwie passt an diesem Ort vieles nicht zusammen, oder doch? Wir haben es gesehen und 3 Kreuze gemacht, definitiv kein must see und die Schmerzen am Hintern vom Mopedsitz nicht wert.

Einen Besuch wert war dafür das Bahndamm Museum, eher bekannt als das „Black House“, welches wir uns auf dem Rückweg angeschaut haben. In der Anlage gibt es ca. 40 Gebäude unterschiedlicher Größe und Architektur, indem der Künstler Thawan Duchanee seine Skulpturen, Bilder sowie eine „perverse“ Sammlung von Hörnern, Tierschädel und Schlangenhäute präsentiert. Auch wenn uns als Tierfreunde der Anblick dieser Sammlung teilweise etwas schwer viel, so war er trotzdem irgendwie anziehend. Es ist wie bei einem Unfall- es sieht schrecklich aus, man kann aber trotzdem nicht weg schauen… Man fragt sich dann: Welches "Tier" ist das schlimmste auf Erden? Ein skurieler Tag ging so zu Ende.

Hoher Besuch hatte sich zwischenzeitig angekündigt, denn Nicki und Juggy aus Pai wollten ebenfalls nach Chiang Rai und so hatten wir zwei Tage darauf unsere alten und neuen Nachbarn ;-). Wir fuhren gemeinsam mit den Mopeds durch einige kleine Dörfer, bestaunten die nahe gelegene Teeplantagen, den Kuy Keaw Wasserfall und zu guter letzt bewunderten wir die Vorstellung der goldenen Turmuhr (vom gleichen Künstler, der den weissen Tempel gebaut hat) und hatten noch einen unterhaltsamen Abend mit Kevin Bean´re. Nicht zu vergessen ist das Nangnon Kaffee mit dem besten Kaffee auf diesem Planeten, wo uns die nette Besitzerin mit dem Milchschaum immer ein schönes Motiv gezaubert hatte.

Eines ist uns nach dem Besuch in Chiang Rai glasklar - die Reiseführer und die Nutzer von diversen Onlineplattformen haben keinen Geschmack ;-). In Chiang Rai und Umgebung gibt es so viel zu sehen, man muss nur die Augen auf halten und man kann Thailand hautnah erleben...wenn man es nur will.

Nach nur 3 Stationen bzw. 30 Tagen in Thailand war unser Visum bis zum letzten Tag ausgereizt, sodass wir Thailand vorerst den Rücken kehren. Laos wir kommen, im Gepäck: unsere lieben Nachbarn Nicki und Juggy ;-).




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