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27. Mai 2014

Mission (im)Possible: Grenzübergang nach Malaysia


29. April 2014

Trotz aller Recherche fanden wir im Internet absolut keine Information zur Situation an der Grenze. Lag es evtl. daran, dass Obama in Kuala Lumpur war oder aufgrund eines erneuten Anschlags im Südosten des Landes, wo es ein Todesopfer gab? Nichts, einfach nichts.

Gut ausgeschlafen und nur mit der Information, dass die Grenze zu Malaysia wohl erst am nächsten Tag (30. April) wieder geöffnet ist, stiegen wir um 10 Uhr in den Bus von Krabi nach Hat Yai. Dort um 15 Uhr am hektischen Busbahnhof angekommen ließen wir uns vom Überfallkommando der Ticketverkäufer und Minibusfahrer nicht beirren. Man wollte uns gerne Tickets für den Direktbus nach Pulau Penang in Malaysia verkaufen. Doch keiner wollte uns sagen, wo die Busse tatsächlich abfahren und auf die Frage, ob die Grenze auf hat oder wieder auf ist, bekamen wir keine Antwort. Nur starre Blicke. Ein wirklich komisches Gefühl, denn außer uns und ein Holländer, der einen Visa-Run über Malaysia machen wollte, waren keine weiteren Ausländer weit und breit.

Wir entschieden uns für die einstündige Minibusfahrt an die Grenzstadt Padang Besar, um zu schauen was an der Grenze los ist. Die Stadt Hat Yai lädt nicht unbedingt zum Bleiben ein. Der Fahrer stoppte nahe der Grenze und der Holländer und die Rutzels verließen den Minibus. Der Holländer fragte sich wegen seines Visa-Runs durch und wir machten uns zu fuß Richtung Ausreiseschalter Thailands, an dem nichts los war und wir erhielten sofort den Ausreisestempel. Cool, erste Hürde gemeistert. Aus Thailand raus, aber was passiert eigentlich wenn wir nicht nach Malaysia einreisen können? Es lagen noch einige Meter bis zur malaysischen Grenze vor uns und es war nicht zu übersehen, dass kein Minibus, Bus oder sonstiges Fahrzeug mit Touristen zu sehen war. Wir waren die Einzigen. Am Einreiseschalter von Malaysia angekommen standen 4 Thailänder vor uns und wir waren schon ein wenig nervös. Frau Rutzel war dann als nächste dran und nachdem sie die Frage des Beamten: Wie lange möchten Sie in Malaysia bleiben? mit „ungefähr 3 Wochen“ beantworte, durfte sie ihre Fingerabdrücke auf den Scanner legen und danach erhielt sie den Einreisestempel :-). Der Rutzel wurde gar nicht mehr gefragt. Fingerabdrücke, Stempel, fertig. Wir hatten es geschafft! Wir standen glücklich in Malaysia und kein Bus weit und breit zu sehen. Wir stapften zu Fuß zur Hauptstraße und nach 20 Minuten saßen wir als Anhalter im Auto eines Studenten aus dem Jemen. Er freute sich so sehr, dass er uns aufgegabelt hat und fuhr uns ins 35 Kilometer entfernte Kangar direkt zur Bushaltestelle. Er selbst wohnte nur 5km von der Grenze entfernt. Als Dankeschön reichten ihm ein paar Fotos mit uns. Leider haben wir es verpasst selbst eines zu machen, echt schade… Es war bereits 19 Uhr und wir waren froh, dass er uns hierher brachte, denn ohne ihn hätten wir den letzten Bus nach Butterwoth um 20 Uhr nicht bekommen. Nach 3 Stunden im Nobelbus kamen wir um 23 Uhr in Butterwoth an und 45 Minuten später saßen wir schon ein wenig müde auf der Fähre nach Georgetown (Pulau Penang). Fast geschafft, denn es musste ja noch eine Unterkunft gefunden werden. Wir nahmen nicht die erstbeste, aber gegen 1:15 Uhr entschieden wir uns für die dritte Unterkunft. Ein Mikrozimmer mit Klimaanlage in einem Loch in der Wand, damit 2 Zimmer bedient werden können. Es war uns zu diesem Zeitpunkt egal, Hauptsache eine Dusche und ein Bett. Der junge Besitzer machte uns sogar noch eine Pizza, bevor wir völlig übermüdet um 2:30 Uhr ins Bett vielen.

Die Mission (im)Possible haben wir erfüllt und einige Tage später erfuhren wir auch, was an der Grenze wirklich los war. 

Die meisten thailändischen Bus- und Minibusfahrer bzw. deren Agenturen haben keine Lizenz in/für Malaysia. Die Thailänder machen mit den Visa-Runs ein riesen Geschäft und das ist den Malaysiern, die für ihr 90 Tage Visum nichts verlangen, verständlicher weise, ein Dorn im Auge. So wurde dann halt die Grenze für jegliche Busse aus Thailand kommend, mit der Ware Tourist, gesperrt. Hätten wir den korrupten Ticketverkäufern in Hat Yai geglaubt und den Direktbus von Hat Yai nach Butterwoth gebucht und bezahlt, wäre an der Grenze Endstation gewesen und das Geld futsch und der Ärger groß.


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