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13. Mai 2014

Koh Phayam - Entspannung pur auf der Kashew Insel


10.-19. April 2014

Damit wir auf die Insel Koh Phayam kommen, mussten erst einmal die 560km bis zum Hafen nach Ranong zurück gelegt werden. Die Wahl viel auf den Nachtbus, damit wir gleich mit der ersten Fähre zur Insel übersetzen können. Ranong liegt einen Katzensprung vom Südzipfel Myanmars entfernt und wird gerne für Visa-Runs für Thailand genutzt. Es ist sicherlich nur eine Frage der Zeit bis diese Grenze auch für die offizielle Einreise nach Myanmar geöffnet wird. Um 5 Uhr in der Früh steuerte der Busfahrer den Bahnhof in Ranong an und gemeinsam mit einer Guesthouse Besitzerin aus Koh Phayam fuhren wir auf einen Motorrad-Taxi mit Beiwagen zum Hafen. Hier hieß es für 3 Stunden "sit and wait" bis die erste Fähre fährt. Eigentlich kein Problem, wenn da nicht der penetrante, in der Nase festgesetzte Geruch, eine Mischung zwischen totem Fisch und Kanal, gewesen wäre. Aber auch daran gewöhnt man sich schnell. Schade, dass unsere Kamera über keinen Geruchssensor verfügt. Die 2 Stunden Fährfahrt vergingen rasch. Am Hafen in Koh Phayam angekommen schnappte sich jeder ein Motorrad-Taxi und nach einer 10 minütigen Fahrt erreichten wir unseren Strand, den kleineren, aber ruhigeren Ao Kwai.

Als erstes schauten wir uns die Bungalows von der Dame aus dem Bus an. Diese waren nicht schlecht aber zu weit vom Strand weg. Danach suchten wir getrennt weiter und jeder von uns fand eine potentielle Bleibe. Einziger Haken daran war, die Unterkunft vom Rutzel gefiel Frau Rutzel nicht und umgekehrt war es das gleiche :-). Also wurde die Suche ausgeweitet und kurze Zeit später zogen wir in eines der 6 Bungalows des Baan Suan Kayoo ein welches von 3 herzlichen Burmesen betreut wurde. Oft und jeden Tag hörten wir die Jüngste lachen, obwohl der Arbeitstag für sie sehr lange war. 

Koh Phayam hinkt den anderen Inseln von Thailand im positiven Sinn sehr hinterher. Es gibt keine Autos, keinen Geldautomaten, keinen 7 Eleven! und nur in den größeren Unterkünften 24 Stunden Strom-geschweige Wifi, aber gefühlt schon ein wenig viele Mopeds. Strom gab es bei uns von 18-23 Uhr. Einfach perfekt dieser Ort und ein totaler Kontrast zu Bangkok. Gemeinsam mit Clement, dem Kanadier und seiner Tochter waren wir vorerst die einzigen Gäste.

Die ersten beiden Tage erlebten wir in einem sehr faulen Zustand. Mehr als schlafen, essen, lesen und ein wenig schnorcheln war nicht drin. Wobei man zu unserer Verteidigung sagen muss, dass hier auch nicht wirklich viel mehr geht.

Es gibt auf der Insel insgesamt 3 Strände und wir waren vom größten, dem Ao Yai Beach etwa 7km entfernt. Am dritten Tag war es dann soweit und ein Spaziergang dort hin stand auf dem Programm, um unter anderem auch den Auftrag von unserem lieben Ulf, der im Winter einen Monat auf Koh Phayam eine tolle Zeit erlebte, zu erfüllen. Wir sollten ein paar Freunde von ihm grüßen. Natürlich wurde unser Versprechen eingehalten, auch wenn es uns noch einmal 1km mehr am Strand bis zur Lazy Hut kostete :-). Aber es gibt wirklich schlimmeres. Ja, ehrlich. Ein absolutes Highlight des Tages waren die frisch gebackenen Baguette Brötchen einer Bäckerei auf halbem Weg. Wir gönnten uns gleich 4 Stück mit Marmelade und schaut es Euch auf den Bildern an. Frau Rutzel hat erst ihren Duft genossen und sie danach wort-wörtlich inhaliert. Nach ein paar Stunden chillen in der Lazy Hut, (vielen Dank Ulf!) ging es, natürlich zu Fuß, wieder zurück und immer wieder roch es nach den gärenden Früchten der Kashew Bäume. Die Nuss an der Frucht sieht echt interessant aus und riecht sehr süß und fast hätten wir angefangen Rakia Schnaps aus den Früchten zu machen. Warum? Fast keiner interessierte sich für die Nüsse und die Früchte. Nur einige Einheimische machen sich hier offensichtlich noch die Arbeit diese tolle Leckerei zu verarbeiten. Auf den Rückweg sind uns immer wieder sehr gut gelaunte Thais mit weiß bemalten Gesichtern entgegen gefahren. Es war Songkran- das thailändische Neujahr, bekannt auch als das Wasserfestival. Die Thais bespritzen sich gegenseitig mit Wasser und bemalen sich mit einer uns nicht bekannten Substanz. Übrigens, in Thailand läuft die Zeitrechnung unter Beachtung des buddhistischen Kalenders. Also das Datum auf unseren Tickets ist kein Fehler. In Thailand haben wir das Jahr 2557. Cool, endlich können wir unsere wohlverdiente Rente in Deutschland beantragen. Hört sich doch besser an, als abgemeldeter Arbeitsloser :-). Am Ende des Tages sind wir gute 15km gelaufen. Puh, kann Reisen anstrengend sein. 

Mit der Zeit bekamen wir mehr Nachbarn. Nicht nur aus Frankreich sondern auch aus der Luft und zu Wasser wie z.B. einige Doppelhornvögel, eine Greifvogelart, 2 Frösche und eine zutrauliche Echsenart, mit der wir unsere Ananas gerne teilten. 

Es gab aber auch Besucher, die sogar den Rutzel kurzzeitig erschreckten. So geschah es auf dem nächsten Spaziergang zur Inselerkundung. Die Tasche war mit den wichtigen Utensilien gepackt und irgendwann auf den Weg bat Frau Rutzel den Rutzel den Regenschirm, der uns regelmäßig als Sonnenschutz dient, aus der Tasche zu holen. Der Rutzel steckte seine rechte Hand rein und suchte ohne hinzuschauen. Er bemerkte ein Gefühl am Finger, als würde er in eine Tannennadel greifen. Er zuckte kurz, suchte weiter und holte kurz darauf den Schirm heraus. Das war aber nicht das einzigste was er aus der Tasche befreite. Über seinen rechten Arm rannte eine Spinne, die in der Größe durchaus bemerkenswert war, und trotz eines zappelnden Rutzels den Weg über seine Brust problemlos schaffte... Frau Rutzel stand auch zappelnd da und mehr als ein uhäää und "oh ist die Ekelhaft" war nicht drin. Irgendwann hatte die Spinne vom Bullenreiten genug und stieg ab. Ehrlich gesagt wissen wir nicht wer von uns drei sich am meisten erschreckte. Die Spinne hatte bestimmt Flipflop-Todesangst. Endlich war die Ruhe bei allen zurück gekehrt und wir konnten das gute Stück, was den Rutzel zum Breakdance brachte, fotografieren.

Nach der "Uffreschung" haben wir uns erst einmal bei Mr. Gao für ein paar Stunden eingenistet. Hier gibt es, abgesehen von den schönen Bungalows, erstklassiges Essen, einen guten Kaffee mit richtiger Milch und sogar ein langsames Wifi. All das mit bequemen Sitzgelegenheiten direkt am Strand. Und wenn es einem dann doch zu langweilig werden sollte, dann kann man mit 10 Einheimischen, einem untermotorisierten Traktor, ein paar Bambusrohren und Palmwedel, die nicht zum Frischluft-Fächern verwendet wurden, und ohne Plan ein Boot aus dem Wasser zerren, vorerst ohne Erfolg...

Nach über einer Woche der Tiefenentspannung sollte es für uns weiter in den Süden gehen, nur wohin? Da wir überhaupt keine Entscheidung treffen konnten, beschlossen wir erst einmal zurück nach Ranong zu fahren, mindestens eine Nacht dort zu verbringen, um die Busverbindungen zu checken und die nächste Destination festzulegen.

Ob es wirklich dazu kam, erfahrt Ihr im nächsten Post...

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