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1. Februar 2015

Das Neue Jahr in Antigua bei Tanya und Co


29. Dezember 2014 bis 4. Januar 2015

Schon kurz nach 8:00 Uhr stehen wir vor dem Hostel Capitan Tom in Antigua. Wir hatten dort ein Zimmer angefragt, das wir aber für nur zwei Tage reservieren konnten, da für den 31. Dezember bereits alles ausgebucht war. Und wo schlafen wir in der Silvesternacht? Mal schauen... auf der großen Dachterrasse können wir bestimmt unser Zelt aufstellen.
Nach einer kurzen Verwirrung wer wir überhaupt sind (wir haben sie gerade geweckt), empfängt Tanya uns ganz herzlich mit einer Umarmung und den Wörtern "Ich liebe die Bilder auf eurem Blog". Von da an hatten wir sie in unsere Herzen geschlossen. Tanya ist die Besitzerin vom Capitan Tom und gemeinsam mit ihren Ex-Mann Vladimir und ihrem Costa-Ricanischen Freund Wingler betreiben sie das kleine Hostel in Antigua. Der Vladimir ist sehr gesprächig und schon nach einer halben Stunde kannten wir die wichtigsten Eckdaten des Trios. Wenn man als Gast hierfür ein offenes Ohr hat, ist man schnell in dieser Familie aufgenommen. Man muss diesen Ort einfach nur lieben. Tanya hat es geschafft das Hostel eher in einem Homestay zu verwandeln, mit einem "Wohnzimmer", wo man rumhängen und Filme schauen kann. Alles ist sehr familiär, man fühlt sich hier sehr wohl und viele der Gäste sind schon das zweite oder dritte mal hier. Nicht zu vergessen ist der Traumblick von der Dachterrasse rüber zu den Vulkanen Acatenango (3.976m) und Fuego (3.763m). Man sieht den Fuego regelmäßig "pupsen" und zwei mal in der Nacht durften wir ihn sogar Lava spucken sehen. 

Bei so einer traumhaften Kulisse freut man sich, wenn man hier das Neue Jahr begrüßen darf. Tanya und Vladimir bereiten seit zwei Tagen das Essen für den Silvesternacht vor. Jeder, der Lust dazu hat, kann was kochen und zu dem Buffet beisteuern. Es gibt fast nur russische Spezialitäten - russischer Salat, marinierter Fisch und Fleisch für den Grill. Frau Rutzel hat ihre berühmten Kartoffi Sotte gemacht und ein paar Aussies haben Kuchen gebacken. Alle sitzen oben, trinken, lachen und genießen das leckere Essen. Danach schwingen wir ein wenig die Hüften zu Latino Rhythmus. Kurz vor Mitternacht gehen wir in die Stadtmitte, um das Feuerwerk anzuschauen. Jetzt sehen wir erst das Ausmaß, wie viele ausländische Touristen in Antigua sind. Anscheinend sind tagsüber die meisten auf irgendeinem Vulkan klettern oder in einer den vielen Sprachschulen Spanisch lernen. 

Endlich ist es soweit: tres, dos, uno... Feliz año nuevo! Überall wird geböllert was das Zeug hält. Kurz danach kehren wir in das Hostel zurück. Wir haben uns dagegen entschieden, das Zelt auf dem Dach aufzustellen, da es abends doch relativ frisch ist und außerdem mussten wir wegen den Böllern vorsichtig sein. Hier wird nämlich anders geböllert als in Deutschland... Unser Bettchen wartet auf uns in der Lobby, wir durften vor dem Fernseher unsere kleine Schlafinsel aufbauen. Daneben pennen noch drei Mädels aus Guatemala-Stadt und hinter der Rezeption schlafen Tanya und Wingler, weil sie ihr Apartment vermietet haben. Ist trotzdem sehr gemütlich und eigentlich ziemlich ruhig, wenn nicht der Wingler, der schon ein paar Bier intus hat, um uns herum huschen würde, aber nach ein paar Minuten geht auch er endlich schlafen. Es wird ja sowieso eine kurze Nacht sein und ab morgen bekommen wir zwei Betten in dem vierer Dorm. Wir lieben dieses Hostel! Tanya, thank you for these wonderful days!

So, jetzt aber ein bisschen mehr über Antigua. Die Stadt ist in einem kleinen Tal eingenistet, umsingelt von Vulkanen und Hügeln. Zahlreiche koloniale Relikte sind von der Zeit geblieben, als Antigua noch die Hauptstadt Guatemalas gewesen ist. Nach mehreren schweren Erdbeben, in der die Stadt fast komplett zerstört worden ist, wurde der Hauptsitz der Regierung dann nach Guatemala-Stadt verlegt. Einige der Kirchen wurden restauriert, andere sind immer noch als Ruinen und Zeugen dieser Zeit zu sehen. Endlich sehen wir wieder farbenfrohe Kolonialhäuser und aus Stein gepflasterte Straßen. Auch hier, wie in allen Kolonialstädten in Zentral Amerika, sind die Straßen gittermässig aufgebaut, d.h. die Calles verlaufen von Ost nach West und die Avenidas führen von Norden nach Süden und alle sind mit Zahlen nummeriert. Sehr praktisch und sehr einfach. Diese Struktur sieht man am besten von dem Hügel Cerro de la Cruz, zudem wir unseren Neujahr Spaziergang, zusammen mit dem Schweizer Marcel, unternommen haben. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick über die Stadt und dem dahinter wachenden Vulkan Acatenango. Eine tolle Stadt mit einigen Möglichkeiten für Aktivitäten, wenn man nicht (wie wir gerade) faul ist :-).

Als nächstes kommt aber ein bisschen Action auf den Rutzels zu - wir fahren nach Lanquin, wo sich im Dschungel die türkisen Wasserbecken von Semuc Champey befinden. 

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