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15. Februar 2015

Vorbereitungen auf eine Robinson Crusoe Insel in Belize - Hopkins und Sittee River


14.-17. Januar 2015

Die Sehnsucht nach Meer, Strand und Palmen treibt uns weiter nach Osten, Richtung Belize. Diesmal haben wir uns Schilder vorbereitet, da in unserem Reiseführer stand, dass es in Belize ziemlich einfach ist, per Anhalter zu fahren. Theoretisch. Praktisch standen wir aber auch noch nach einer halben Stunde mit den Schildern am Straßenrand. Die meisten, die vorbei fuhren waren sowieso Taxis, die uns für eine hohe Summe in das nächste Kaff fahren wollten. Das wollten wir uns aber sparen und sind zu Fuß zur Bushaltestelle, wo wir den nächsten Bus nach Belmopan genommen haben. Nach zweimaligem Umsteigen sind wir gegen 19:00 Uhr endlich in Hopkins angekommen. Jetzt mussten wir nur noch eine bezahlbare Unterkunft finden. Wir hatten Glück im Unglück, dass ein älteres amerikanisches Pärchen das letzte Zimmer, in einem von uns ins Auge genommene Guesthouse, bezogen hatte und wir bei Rosy gelandet sind. Ein süßes traditionelles Holzhäuschen, mit kleinen aber trockenen Zimmern und eigenem Strand. Was will man mehr.
Hopkins ist ein kleines Dorf an der Küste und uns gefällt es hier, weil es nicht zu viele Touristen gibt. Die meisten Bewohner hier - die Garifunas - stammen von westafrikanischen Sklaven kombiniert mit Kariben ab, die auch ihre eigene Sprache haben. I love you wird ungefähr so geschrieben: Ai luv u. Aber beim hören versteht man null. Dafür haben sie eine sehr leckere Küche - in Kokosmilch gekochtem Reis, Bohnen und Fleisch zum Finger ablecken. Es gibt auch noch Creolen, Mayas, Nordamerikaner, Europäer und alle Belizer sind sehr freundlich. Man weiß hier ja gar nicht, ob man die Leute auf spanisch oder auf englisch ansprechen soll. Alles in allem ein ziemlich gemischtes Völkchen, wenn man bedenkt, dass das kleine Land nur um die 300.000 Einwohner hat. 

Was uns nach Belize gelockt hat, ist das zweitgrößte Riff der Welt, das Belize Barrier Riff,  und vielleicht die einzige gute Möglichkeit in Zentral Amerika zu schnorcheln. Die meisten Touristen, die nach Belize kommen, fahren zu der Insel Caye Caulker im Norden. Doch wir wollen nicht dorthin, sondern zu einem 45 km vom Festland entfernten Atoll, das Glover's Atoll. Das hat uns auch nach Hopkins verschlagen, denn wir müssen hier Proviant für die ganze Woche besorgen. Das haben wir bei einem, der drei chinesischen Supermärkte erledigt. Ja, auch hier gibt es geschäftstüchtige Chinesen, die sich aber irgendwie nicht so ganz integriert haben. Zumindest kam es uns so vor, auch weil sie kaum englisch oder spanisch verstanden. Aber sie hatten alles, was wir benötigen, um auf der Insel zu "überleben". 

Nach drei Tagen in Hopkins, mussten wir eine Nacht am Sittee River bleiben, da der Katamaran zum Glover's Atoll früh am nächsten morgen von hier aus startet (jeden Sonntag). Sittee River ist nur 4 km von Hopkins entfernt, aber die Taxifahrer wollten trotzdem 10 US$, um uns hinzufahren. Diesen Betrag waren wir natürlich nicht bereit zu zahlen und so sind wir ein Tag vorher probeweise hin getrampt. Das hat gut geklappt und am nächsten Tag sind wir voll bepackt mit unseren Rucksäcken und einer Kiste voller Essen los marschiert. Erst laufen, dann bis zu einer Abbiegung trampen, wieder ein bisschen laufen, Päuschen zum Selfie schießen und wieder ein nettes amerikanisches Pärchen, die uns bis vor die Tür des Glover's Guesthouses gebracht haben. Perfekt, in nicht einmal einer Stunde kamen wir von Tür zu Tür und haben 10 US Dollar gespart :-). Drei ältere Amerikaner waren schon da und begrüßten uns mit den Worten: wir wollen Eure ganze Geschichte hören. Naja, wo fängt man da bei den Rutzels an...? Langsam aber sicher kamen immer mehr zum Guesthouse, unter anderen auch Rike und Fabian aus Berlin, die ebenfalls aus Good old Germany "geflohen" sind, um die Welt zu entdecken. Wir verstanden uns von Anfang an sehr gut und die Begegnung sollte das große Los für die Insel sein. Gemeinsam saßen wir an diesem Tag am Fluss und bestaunten die großen Leguane auf den dünnen Ästen der Bäume. Ein Manatis (Seekuh), die hier recht häufig vorkommen, ließ sich leider nicht blicken. Nur die blutgierigen Insekten haben diese Idylle ein wenig gestört, hier fühlen sich Sandfliegen pudelwohl und ihre Stiche jucken noch Tage später. Rike und Fabian schnappten sich ein Kanu, während wir die Gegend ein wenig zu Fuß erkundeten. Frau Rutzel, die den indianischen Name Adlerauge oder Späherin verdient, benötigte nicht lange um ein kleines, aber bissiges Highlight am Wegesrand zu entdecken. Eine junge Schnappschildkröte, die ihr Mundwerk schon zu nutzen wusste. Schnie schna schnappi! Wir brachten das kleine Beisserchen nach einer Fotosession in Sicherheit und im Anschluss wurde gekocht. Keine Angst, es gab keine Schildkrötensupppe :-).  

Der Katamaran, der uns zu der Insel bringen sollte, musste noch repariert werden. Die Aussicht, falls das nicht klappen sollte, mit zwei kleinen Motorbötchen zu fahren hat keiner mit Freude begrüßt. Deswegen haben wir alle sichtlich aufgeatmet, als wir die frohe Nachricht erhielten, dass er für die Fahrt bereit ist.

Jupieee! Das wird eine tolle Woche.


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