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19. Juli 2014

Melaka - das schönere Georgetown?


12.-16. Mai 2014

Wie bereits im vorletzten Post beschrieben, teilen sich die beiden o.g. Städte den Status als UNESCO Weltkulturerbe. Bevor wir unseren Favoriten wählen können, mussten wir uns erst einmal von Pulau Kapas nach Melaka durchschlagen. Unser Plan war die erste reguläre Fähre, die um 10 Uhr auf Kapas abfährt, zu nehmen um dann an der Hauptstraße irgendeinen Bus abzufangen, der in Richtung Melaka (ca. 8 Std.) fährt. Bevor wir uns auf den Weg zu der Fähranleger machten, mussten wir natürlich noch einmal ins Koko zum Pancake Essen, auch wenn 9 Uhr für die beiden doch recht früh ist. Aber der Pancakekönig ist für seine Gäste immer da und zaubert seine Pancakes auch im Schlaf ;-). Kurz vor 10 Uhr hiess es dann „Good Bye“ Pulau Kapas, Longhouse, Ella und Khalid.

Aber schon die Fähre wollte unseren Plan durchkreuzen, denn dem Bootsführer wäre es lieber gewesen eine Schnorchelgruppe um die Insel zu schippern, anstelle die reguläre Fährzeit einzuhalten. Nachdem wir ihm mit Hilfe einer kleinen Notlüge verständlich gemacht haben, dass wir bereits ein Busticket haben und wir den Bus bekommen müssen, bekam er kalte Füße. So saßen dann doch alle Einheimischen, die sich vorher mit ihrem „Schicksal“ abgefunden hatten, gemeinsam mit den Rutzels an Bord. Die Schnorcheltruppe durfte derweil am Fähranleger auf das nächste Boot warten :-). Gegen 11 Uhr stoppten wir einen Bus, der zwar nicht nach Melaka fuhr, aber zumindest schon mal in die Richtung - nach Dungun (1 Std.). Dort angekommen sagten sie zu uns „run run“, denn dort wartete der Bus nach Melaka auf uns, der normaler weise schon vor über 45 Minuten hätte abfahren sollen. Der eine Busfahrer hatte anscheinend den anderen gebeten zu warten. Wie nett ist das denn! Um 20 Uhr kamen wir endlich am Busbahnhof von Melaka an und dann ging es mit dem Stadtbus Richtung Innenstadt. Leider gab es an diesem Abend irgendeine Zeremonie, die einen Megastau verursachte und so ging nichts mehr vor und zurück. Also stiegen wir aus und stapften mal wieder fast 2 Stunden durch die Gegend, bis wir total verschwitzt gegen Mitternacht eine nette Unterkunft gefunden haben - das „Mari-Mari“ Guesthouse. Wir waren die einzigen Gäste auf der ersten Etage und hatten alle 4 Badezimmer für uns allein. Was ein Luxus. Die Nacht wäre sicherlich ganz ruhig verlaufen, weil wir todmüde waren, wenn da nicht der Rutzel mit extremen Muskelkrämpfen in beiden Füßen aufgewacht wäre und völlig verkrampft mit schmerzverzerrtem Gesicht im Bett gesessen hätte. Frau Rutzel wurde brutal aus ihrem Schlaf gerissen und dachte zu diesem Zeitpunkt, dass der Rutzel vom Teufel besessen sein muss. Das Mädchen von dem Film „Der Exorzist“ war bei diesem Anblick ein Waisenkind dagegen. Gott sei Dank hatten wir Elektrolyten zum Auflösen dabei. Nach einem Mineralschub liessen die Krämpfe langsam nach, aber die Muskelschmerzen spürte der Rutzel noch Tage später in beiden Füßen.

Nach dieser teuflischen Nacht wollten wir uns als erstes mit Mineralien eindecken und durften dabei feststellen, dass unsere Unterkunft sehr zentral gelegen ist. Prima, da hat sich die Sucherei erneut gelohnt. Chinatown, Little India und ein großes Einkaufszentrum waren nicht einmal 500 Meter entfernt. Die Stadt Melaka ähnelt Georgetown mit seinen holländischen-, portugiesischen- und britischen Kolonialbauten und Sehenswürdigkeiten wie z.B. die portugiesische Festung „A Famosa“, das ehemalige holländische Ratshaus (Stadthuys) und die Ruine der St.-Paul-Kirche, die auf einem Hügel gelegen ist. Die Kirche war unsere erste Sehenswürdigkeit. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Stadt und auf die Straße von Melaka, die zwischen Sumatra und dem Malaysischen Festland liegt und auf den 80 Meter Hohen Taming Sari Turm - Made by Swiss Technology -. Also, nix wie hin und für ca. 10 Minuten über den Dächern von Melaka schweben - und das bei einem 360° Panoramablick. Ein weiters technisches Highlight in dieser Stadt sind die mit Hello Kitty, Teddy-Bär, Plastikblumen und anderen Kitsch geschmückten Rikschas - Made by The Besitzer - , die sich abends in einen mit lauter Musik fahrenden Jahrmarkt verwandeln. Man kann aber auch einfach am Sungai (Malay.: Fluss) Melaka entlang spazieren und die Atmosphäre am Flussufer geniessen. Ebenfalls empfehlenswert ist die einstündige Flussfahrt bei der man den Anblick auf die kreativ bemalten Kolonialgebäude bewundern kann.

Melaka ist auch für seine kulinarischen Spezialitäten bekannt, wie z.B. die Baba-Nyonya Küche (die Nachkommen, der ersten Chinesen in Melaka). In Melaka fanden wir das beste indische Essen auf einem Bananenblatt serviert, ein tolles malaysisches Restaurant. In diesem ist es möglich eine regionale Spezialität, das Ice Kacang - Eis mit Kokosnuss, Bohnen und Mais, zu bestellen. War gar nicht so schlecht. Typisch sind ebenso die Satay-Spieße, die man am besten im Capitol Satay Restaurant isst. Jedes mal wenn wir vorbei gelaufen sind, trafen wir auf eine lange Warteschlange. Wer zu spät kommt… 

Bevor wir uns auf dem Weg nach Kambodscha machten, mussten wir noch ein paar Sachen organisieren und erledigen. Wir haben einen guten Optiker für Rutzels neue Kontaktlinsen gefunden und eine kompetente chinesische Zahnärztin, die unsere Zähne kontrolliert, professionell behandelt und gereinigt hat. Und das zu einem sensationellen Preis. Einziges Trostpflaster…, leider blieb auch hier die Suche nach einem passenden Bikini für Frau Rutzel erfolglos :-(.

Die letzte Nacht war unglaublich stürmisch und es hat wie aus Eimern geregnet und der frühe Morgen zeigte sich von seiner dunklen Seite. Wir haben schon befürchtet, dass wir durch den Regen zur Bushaltestelle müssen. Aber das Wetter hatte Gnade mit uns und es hat nur gefusselt als wir kurz nach 7 Uhr an der Bushaltestelle ankamen. Dann ging es mit dem Bus direkt zum KLIA 2, dem neuen Low-Coast-Terminal von KL. Achtung, Nicki, Juggy und Ankor Wat: die Rutzels sind im Anflug!

Obwohl auch hier der Bikini nicht aufzufinden war ist die Stadt Melaka für uns persönlich das schönere Georgetown. Uuups, da haben sich die Rutzels doch mal zu einem Vergleich hinreissen lassen…

Auf ein Wiedersehen „Malaysia“!


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