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1. April 2015

Matagalpa - Abkühlung im Schwarzwald


21.-25. Februar 2015

Was wollen wir in Matagalpa? Abkühlung. Wir hätten keinen Tag mehr in dem heißen Leon ausgehalten. Die Kaffeeregion soll etwas kühler sein, also nix wie hin. Und tatsächlich schon beim Aussteigen merken wir, dass es hier sogar ziemlich frisch sein kann und ziehen uns unsere Jacken an. Endlich nicht mehr schwitzen wie in der Sauna.

Was kann man hier machen? Zum Beispiel Gauchos und ihre Pferde beobachten. Wir haben Glück, denn am Sonntag findet hier ein Straßenfest statt, bei dem die umliegenden Ranchos ihre beste Hengste zeigten. Gemeint sind nicht die Reiter, sondern die Pferde, obwohl sich die Reiter auch ziemlich herausgeputzt hatten. Wir haben uns diese „Veranstaltung“ ungefähr eine Stunde angeschaut, aber irgendwie hat es uns leid getan für die Pferde, obwohl sie gut und sehr gepflegt aussahen. Die armen haben so geschwitzt und mussten tanzen oder mit antrainierten Schritten laufen. Das ist nix für uns. Dann lieber den heißen Mädels beim Hüfte schwingen zuschauen.

Nach dem Handkäs mit Musik in Leon dachten wir uns, lass uns doch in den Schwarzwald gehen. Jep, richtig gelesen. Hier sind vor über 200 Jahren ein paar Deutsche dem Aufruf der nicaraguanischen Regierung gefolgt, die für den Kaffeeanbau Unterstützung gesucht haben. Klar, wir Deutschen wissen und können einfach alles besser. Oder zweifelt jemand etwa daran…? So entstand hier im Laufe der Zeit das Projekt Selva Negra (Schwarzwald). Auf jeden Fall war der Eingang gut ausgeschildert, ein ordentliches Schild und ein Panzer vor der Tür. Wir dachten erst, das soll so viel bedeuten wie: Nur bis hierher - sonst schiessen wir. Aber der Panzer soll an Nicaraguas bewegter Vergangenheit während des Bürgerkriegs erinnern und steht hier als ein Symbol für Hoffnung auf eine friedliche und erfolgreiche Zukunft. Friedlich ist auf jeden Fall der hiesige dicht bewachsene Nebelwald, dessen Bäume von hundert verschiedenen Parasitenpflanzen wunderschön befallen ist. Der Rundwanderweg ist angenehm zu laufen, das ein oder andere Insekt und sogar ein Arassari aus der Familie der Tukane lässt sich von Frau Rutzel ablichten und fotografieren. Ebenfalls fotogen ist die Moos bewachsene Kapelle hier, in der man sich natürlich auch trauen lassen kann, das haben die Rutzels aber schon vor laaaanger Zeit geschafft. Deswegen bewundern wir einfach das zauberhafte Märchenland und geniessen auch ein Tässchen Kaffee auf der Terrasse des Restaurants. Immerhin sind wir in einer Kaffeeregion.

Als nächstes erwartet uns aber wieder ein bisschen Action, denn wir werden den „Grand Canyon“ von Somoto unsicher machen.


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